Historie der Freiwilligen Feuerwehr Schwiegershausen.

Die Freiwillige Feuerwehr Schwiegershausen, die von rund 60 Männern aus der Taufe gehoben wurde, erhielt bereits vier Jahre  nach der Inspektion des  Feuerwehr-Verbandes für der Provinz Hannover ein „sehr gut“ und ein „sehr lobenswert“. So merkte beispielsweise ein Inspizient an: „Es ist noch anzumerken, mit welcher Lust und Liebe die Führer sowohl, wie die Mannschaften, die Übungen ausführen und die Kommandos gegeben werden, so dass es mir große Freude und Genugtuung bereitete, diese Wehr zu inspizieren“.

Auch heute sind die aktiven Kameradinnen und Kameraden, zu denen seit einem Jahr auch die aus der Ortschaft Uehrde zählen, mit großem Einsatz und vollem Herzen dabei. Aber wie hat alles angefangen?

Bevor sich am 15. Mai 1895 – nach einem mehrjährigen Hin und Her zwischen der Gemeinde und dem Königlichen Landrats-Amt – Männer mit „tadellosem Rufe“ trafen, um die Freiwillige Feuerwehr Schwiegershausen ins Leben zu rufen, verfügte die Gemeinde bereits über diverse Feuerlöschgerätschaften. Sie reichten von zwei kleinen Handspritzen und zwölf Feuereimern über 200-Meter-Schläuche und  vier Feuerleitern bis hin zu vier Feuerhaken und zwei Filzhüten für den Spritzenmeister. Sogar ein Spritzenhaus hat es vor der Gründungsversammlung schon gegeben. Allerdings fehlte noch der Steigerturm, welcher nicht nur zum Schläuche trocknen, sondern auch für Übungen genutzt werden sollte.

Die Gemeinde versprach damals, neue Gerätschaften zu beschaffen und besagten Turm zu errichten. Doch vier Jahre nach der Gründung der Wehr wurde angemahnt, dass das Spritzenhaus unbedingt ausgebaut werden müsste. Allerdings sollten noch einige Jahrzehnte vergehen, bis es 1952 nicht nur ein neuer Turm, sondern ein ganz neues Gerätehaus eingeweiht wurde. Dieses Gebäude wurde 1992, 1997 und 2003  modernisiert und wird heute noch voll genutzt. Dort, wo einst die Wohnung zu finden war, sind jetzt die Kameradschaftsräume.

Schneller funktionierte es dahingegen mit der Verbesserung im Feuerlöschwesen. Denn durch den Bau der Wasserleitung in den Jahren 1927/28 wurden auch 52 Hydranten aufgestellt. Dadurch konnte die Brandbekämpfung um etliche Minuten schneller aufgenommen werden.

Überhaupt schritt die Entwicklung der Wehr stets fort. So kamen etwa bei Übungen der Hydrantenzug, die Motorspritze und zuletzt die Handdruckspritze von 1892 zum Einsatz. 1960 ertönte auch die erste Sirene, die auf dem Dach der Spar- und Darlehnskasse installiert war. Ihr Auslöseknopf befand sich allerdings im Gemeindebüro. Dieser Knopf brauchte dann aber nach dem Bau der kreiseigenen Feuerwehr-Technischen-Zentrale mit der integrierten Feuerwehr-Einsatz-Leitstelle im Jahr 1978 nicht mehr betätigt werden. Der Feuerwehr-Notruf „112“ war geboren. Bis die erste Sirene aber ertönte, wurden die Wehrmänner als Hornisten eingesetzt, die nach der Feuermeldung vom Gemeindebüro aus sofort informiert wurden. Mit Fahrrad oder Moped durchfuhren sie die ihnen zugeteilten Straßenzüge und gaben mit dem Signal Feueralarm.

Weil gegen Ende des Jahres 1969 der damalige Gemeinderat einstimmig beschloss, sich auf freiwilliger Basis der Stadt Osterode am Harz anzuschließen und somit den Grenzänderungsvertrag anzuerkennen, wurde am 1. Februar 1971 aus der in der Gemeinde Schwiegershausen bestehenden Freiwilligen Feuerwehr die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Osterode am Harz – Ortsteil Schwiegershausen -, besser bekannt als Ortsfeuerwehr Schwiegershausen. Aus dem Gemeindebrandmeister wurde der Ortsbrandmeister.

Wie sah es aber mit der Ausrüstung aus? Nach den Widernissen des Zweien Weltkrieges erhielt die Schwiegershäuser Wehr plötzlich eine Motorspitze. Denn die amerikanischen Besatzungsstreitkräfte hatten das gute Stück bei ihrem Abzug einfach auf dem Sportplatz vergessen. Die Freude wurde aber schnell durch die nicht immer gegebene Einsatzbereitschaft dieser Spritze gebremst. 1950 war sie dann wirklich nur noch Schrott. So musste die Gemeinde eine neue Feuerlöschspritze vom Typ Magirus TS 8/8 anschaffen. Und die tat bis 1973 ihre Dienste. Jetzt ist sie zum Ausstellungsstück „befördert“ worden.

Bereits 1971 erhielten die Schwiegershäuser Kameraden Feuerpatschen für die Flächenbrandbekämpfung. Außerdem wurden rund 1000 DM für eine Schaumlöschausrüstung investiert. Aber schon 1972 rollte der MTW (Mannschaftstransportwagen) an. Damit sollte sich herausstellen, dass die Garagenfläche im Gerätehaus zu klein wurde. Eine in einem Sechs-Familien-Haus zu Verfügung gestellte Garage löste dieses Problem. Mitte der 80er Jahre verfügte die Wehr über einen Fahrzeug- und Gerätebestand, der als sehr zufriedenstellend bezeichnet wurde.

Für ein ganz besonderes Fahrzeug, welches mittlerweile ein Oldtimer sein dürfte, fasste die Schwiegershäuser Wehr allerdings vor 15 Jahren in die eigene Tasche. Es war schon damals ein gebrauchter Geländewagen von Mercedes (Baujahr. 1981). Auch wenn er schon so lange bei der Wehr auf der Achse hat, wird sie immer wieder um dieses nicht alltägliche Fahrzeug beneidet. Zur Wehr gehört aber auch „Flori“, den die Frauen den Kameraden während des Feuerwehrballs im Dezember 1976 überreichten. Seit dem wacht er über das Wohl der Kameraden/innen.

Das neueste Fahrzeug ist seit März 2016 ein MTF (Mannschaftstransportfahrzeug), ein Mercedes Benz mit 136 PS und acht Sitzplätzen.

Da es aber immer wieder wichtige „Kleinigkeiten“ für die Einsätze aus der eigenen Kasse zu beschaffen galt, setzen sich die Kameraden in dem Sammeln von Altpapier ein. Der Erlös konnte für technische Verbesserungen wie beispielswiese für einen Schlauchanhänger und für ein Funkgerät eingesetzt werden. Doch ist dieses „Geschäft“ leider schon seit langer Zeit „eingeschlafen“. Das wiederrum kann nicht von der Sicherheitsaufgabe beim Abbrennen des Osterfeuers gesagt werden, da wacht die Wehr noch immer drüber.

Seit 1996 gibt es in Schwiegershausen eine Jugendfeuerwehr, die nach wie vor sehr aktiv und gut aufgestellt ist. Aus der Jugendwehr kam im August 1998 auch die erste Frau in die aktive Wehr. Heute sind fünf Frauen in ihr vertreten und gern gesehen.

Ein weiteres Stück Dorfgeschichte hat der Musikzug mit seiner Gründung am 12. Januar 1930 geschrieben. Als der  ins Leben gerufen war, stand allerdings fest, dass auch Instrumente angeschafft werden mussten. Um einen Teil der Unkosten abzudecken, erklärte sich das Kommando der Wehr bereit, eine Gemeindesammlung in Gang zu setzen. Mittlerweile hat sich der Musikzug zu einem Juwel der Ortschaft gemausert. 

Ortsbrandmeister

  • Wilhelm Waldmann (1895 bis 1902)
  • Wilhelm Bierwirth (1902 bis 1919)
  • Wilhelm Großkopf (1919 bis 1934)
  • Wilhelm Wode, jun. (1934 bis 1936)
  • August Köhler (1936 bis 1952)
  • Otto Waldmann (1952 bis 1962)
  • Gustav Schreiber (1962 bis 1973)
  • Gustav Wode  (1973 bis 1989)
  • Siegfried Sonntag (1989 bis 2001)
  • Rainer Wode (2001 bis 2013)
  • Sven Bierwirth (2013 bis 2023)
  • Kai Tostmann (seit 2023)

Historie der Freiwilligen Feuerwehr Uehrde

Die Freiwillige Feuerwehr Uehrde wurde offiziell im Jahre 1894 gegründet. Erstes bekanntes Mitglied war Karl Leopold im Alter von 20 Jahren.

Das erste Feuerwehrhaus, dass die hölzerne Spritze aufnahm, stand fast 200 Jahre auf dem zum Schulzenhaus gehörenden Grundstück an der “Wehrgasse”. Es beherbergte neben der Spritze, die von 2 Pferden gezogen wurde, auch noch Leitern, Haken und lederne Eimer.  1965 erfolgte auf der gegenüberliegenden Seite der Wehrgasse der Neubau des Feuerwehrhauses. 1973 wurde das Feuerwehrhaus erweitert und steht dort auch noch heute im gleichen Zustand.

Im Jahre 1994 wurde das 100-jährige Jubiläum vom 29. bis 31. Juli ausgiebig gefeiert. Im Jahr des Jubiläums hatte die Freiwillige Feuerwehr noch 20 aktive Mitglieder und 2 Fahrzeuge, ein TSF und ein MTW.

Aufgrund des demographischen und gesellschaftlichen Wandels verringerte sich die Einwohnerzahl von Uehrde immer weiter. In diesem Zusammenhang ging auch die Anzahl der aktiven Mitglieder immer weiter zurück und fiel dauerhaft unter die notwendige Mindeststärke. 

Im aktiven Austausch zwischen Stadt Osterode, Stadtbrandmeister, Ortsfeuerwehr Schwiegershausen und Ortsfeuerwehr Uehrde wurde gemeinsam entschieden, dass die Ortsfeuerwehr Uehrde als Löschgruppe Uehrde in die Ortsfeuerwehr Schwiegershausen eingegliedert wird und somit den Brandschutz in Uehrde weiterhin aktiv sicherstellen kann. Die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Uehrde und Umwandlung in eine Löschgruppe wurde zum 31.12.2015 vollzogen.

Alle Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Uehrde:

  • Wilhelm Sindram 1884
  • Ferdinand Töpperwien
  • August Sindram  bis 1953
  • Gustav Brünig 1953 bis 1955
  • Hermann Töpperwien 1955 bis 1965
  • Heinrich Danne 1965 bis 1979
  • Willy Sindram 1979 bis 1983
  • Frank Brünig 1983 bis 2001
  • Wilhelm Töpperwien 2001 bis 2013
  • Martin Brünig 2013 bis 31.12.2015
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