Dienstagsgruppen-Dienst
Bereits im Frühjahr hat die Dienstagsgruppe einen Dienstabend mit dem Thema „Wald- und Flächenbrand“ abgehalten.
Angenommen wurde ein entstehender und sich ausbreitender Flächenbrand im Bereich „Schulwald/Lange Äcker“.
Geübt werden sollte der Umgang mit dem Faltbehälter, der Wassertransport via Pendelverkehr sowie die sinnvolle Benutzung der D-Strahlrohre bei der Brandbekämpfung. Auch die Führung einer Lagekarte war Thema.
Unsere Löschfahrzeuge verfügen über einen Wasservorrat von zusammen 1.500 Liter (LF 10 1.000l – KLF 500l). Dieser ist für einen Erstangriff sicher ausreichend, jedoch auch sehr schnell aufgebraucht. Also muss immer auch eine externe Wasserversorgung gewährleistet sein. Im Ort geschieht dies in der Regel durch das Hydrantennetz sowie die Bäche. Wenn auf derartige Wasserentnahmestellen direkt vor Ort nicht zurückgegriffen werden kann kommt unser Faltbehälter ins Spiel, eine Art Pool, welcher schnell aufgebaut ist und 3.000 Liter Wasser speichern kann.
Befüllt wird der Faltbehälter durch wasserführende Löschfahrzeuge, welche im sogenannten Pendelverkehr Wasser aus (z.B.) einem Hydranten aus dem Ortsbereich „auftanken“ und dann in den Faltbehälter „abtanken“. Somit ist gewährleistet, das immer ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht. Dies haben wir mit unserem LF 10 geübt. Im Ernstfall würden weitere Fahrzeuge anderer Feuerwehren dazu kommen. Entnommen wurde das Wasser dann durch die Tragkraftspritze des KLF.
Damit die Maschinisten der wasserführenden Fahrzeuge wissen, wo es lang geht, wurde die Strecke für den Pendelverkehr vorher abgefahren und gekennzeichnet. Umliegende Leitkegel weisen hier auf einfachste Art und Weise den Weg. Solche Strecken sind grundsätzlich Einbahnstraßen, damit sich die großen Fahrzeuge in den oftmals eher kleinen und engen Waldwegen nicht gegenseitig behindern.
Die eigentliche Brandbekämpfung fand dann über die D-Rohre statt. D-Rohre sind kleiner als die herkömmlichen C-Rohre. Die D-Schläuche sind dünner und somit schneller mit Wasser gefüllt als C-Rohre. Man ist als Angriffstrupp wesentlich flexibler, denn bei Wald- und Flächenbrand kommt es nicht nur auf die Wassermenge an die man abgibt, sondern auch auf die Taktik. Und die Wassermenge, die man im Hintergrund hat muss immer berücksichtigt werden, denn die 3.000 Liter aus dem Faltbehälter sind schnell alle!
(Auf Atemschutz wurde hier bewusst verzichtet!)
Die Lagekarte ist ein wichtiges Instrument für die Einsatzleitung um sich einen Überblick zu verschaffen. Notiert werden u.a. die eingesetzten Fahrzeuge (mit welcher Besatzung und Auftrag), die Strecke und die Dauer des Pendelverkehrs, die bei Bränden immer wichtige Windrichtung und noch vieles mehr.
Ein sehr interessanter Dienstabend mit viel „Action“, aber auch einem ernsten Hintergrund. Denn gerade die großen Vegetationsbrände bedingt durch die trockenen letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, gut auf derartige Brandereignisse vorbereitet zu sein. Die Freiwillige Feuerwehr Schwiegershausen hat dazu viele neue Ausrüstungsgegenstände wie Faltbehälter, Löschrucksäcke und D-Schlauchmaterial angeschafft. Der Umgang damit muss regelmäßig geübt werden. Wenn auch Du dazu Lust hast, dann melde dich bei uns!
Fotos: Andre Schreiber